Feminismus heißt Widerstand
„Der Internationale Frauentag ist die wichtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann.“ Clara Zetkin, 1911
Vor rund 100 Jahren erhielten Frauen nach langem Kampf und infolge der Deutschen Revolution von 1918 endlich das Wahlrecht in Deutschland. Seitdem haben wir viel geschafft! Frauen können studieren, dürfen selbst darüber entscheiden, ob sie arbeiten gehen, können sich scheiden lassen, Hosen tragen und haben Zugang zu Schwangerschaftsabbruch. Zu unseren Errungenschaften gehören Frauen- und Mädchenzentren, Frauenhäuser oder auch die Nein-heißt-Nein-Kampagne! Der Feminismus hat sich wieder Gehör verschafft.
Frauen sind in hohem Maße und in vielen Bereichen berufstätig, sie sind sichtbarer in den Medien, in der Kultur und in der Politik.
Und dennoch, trotz all der Zeit, die dieser Kampf schon dauert, haben wir bis heute keine wirkliche Gleichberechtigung erreicht!
Die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern hierzulande beträgt weiterhin über 20 Prozent. Hauptsächlich Frauen befinden sich in irregulären Beschäftigungsverhältnissen, sind in Teilzeit, prekär beschäftigt und von Armut betroffen, auch im Rentenalter. Frauen aus Migrationsfamilien müssen meist noch mehr unter wirtschaftlicher Diskriminierung leiden, weil sie zusätzlich Betroffene von Rassismus sind.
Wir kämpfen für eine gerechte Verteilung der Arbeit, gleiche Zugangschancen, radikale Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich und für ein gutes Leben. Maßgeblich Frauen sind betroffen von häuslicher Gewalt. Sexismus und sexualisierte Übergriffe sind in allen Teilen der Gesellschaft alltäglich. Wer sie anprangert, wird belächelt oder als überempfindlich verunglimpft.
In vielen Ländern haben Frauen noch weniger Rechte und noch weniger Chancen auf rechtliche, politische und wirtschaftliche Gleichstellung als hier. Weltweit gibt es aber auch wieder eine wachsende Bewegung gegen diese Verhältnisse. Hashtags wie #MeToo, in den Frauen bekennen, sexualisierte Übergriffe erlebt zu haben, verbreiten sich auf der Welt wie ein Lauffeuer, was zeigt: Sexuelle Übergriffe sind keine Einzelfälle. Frauen gehen überall für ihre Rechte auf die Straße, für bessere Lebensverhältnisse, mehr Geld, mehr Chancen.
Das letzte Jahr brachte unzählige Menschen gegen ein gesellschaftliches Rollback auf die Straße, das nicht nur in den USA, sondern auch in Europa deutlich zu spüren ist. Rechte und rechtsradikale Parteien und Gruppierungen sind erstarkt, die Frauen und Gleichstellungsrechte angreifen und die Frau wieder in die heterosexuelle Kleinfamilie unter männlicher Vormundschaft und an den Herd verbannen wollen.
Wir wehren uns gegen jede Gewalt, die insbesondere Frauen*, LGBTQI* (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*-, Inter- und queere Menschen) und People of Color betrifft.
Wir wehren uns gegen Ausbeutung und Unterdrückung, auch gegen sexuelle Ausbeutung.
Wir treten ein gegen Militarisierung und Krieg.
Wir kämpfen gegen Nationalismus, rassistische Alltagspolitik und gegen alle Gesetze zur Entrechtung von Geflüchteten.
Wir fordern die sofortige Streichung des Paragrafen 219 a StGB, der Ärztinnen und Ärzten „Werbung“ für Abtreibung verbietet. Wir fordern: Weg mit dem gesamten Strafrechtsparagrafen 218!
Wir treten ein gegen Gesetze, die Sexarbeiter*innen diskriminieren.
Dafür gehen wir gemeinsam auf die Straße und besinnen uns darauf, wie viel Kraft wir haben und wie viel wir erreichen können, wenn wir vereint kämpfen. Wir haben noch eine große Aufgabe vor uns. Es geht um einen Kampf gegen jede Diskriminierung, gegen eine rein profitorientierte Gesellschaft, gegen patriarchale Strukturen und für uneingeschränkte Gleichberechtigung.
Deswegen: Hinaus zum Frauen*Kampftag, hinaus zum 8. März! Heute wie vor 100 Jahren!
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+++ Bald gibt's mehr Informationen +++
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