Stacheldrahtzäune, Frontex, Push-Backs - die Festung Europa existiert nicht nur metaphorisch gesprochen, sondern ganz klar auch in der physischen sowie juristischen Realität. Jahr für Jahr erreichen trotzdem tausende von Menschen unter Einsatz ihres Lebens Europa.
In diesem 2-tägigen Seminar für Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 wollen wir uns ansehen, wie das Grenzregime Europa einerseits mit aller Gewalt versucht, die weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen vor seinen Außengrenzen aufzuhalten. Andererseits profitieren viele nationale Ökonomien davon, dass es zunehmend Menschen in Europa gibt, die illegalisiert werden und trotzdem arbeiten müssen. So werden diese Menschen jenseits aller geltenden Arbeitsrechtsbestimmungen grenzenlos ausgebeutet. Welche Mechanismen greifen also, wenn von einem "Grenzregime" gesprochen wird? Geht es wirklich um die komplette Abschottung? Oder sind die Grenzen für "Arbeitskräfte zweiter Klasse" doch offen, so lang sie sich nicht organisieren und ihre Familien mitbringen?
Diese Fragen wollen wir mit euch an konkreten Beispielen diskutieren und dabei auch die besondere Frage nach der Geschlechterperspektive stellen. Zudem werden wir Aktivist*innen zu Gast haben, die von ihrer Arbeit bei "Volunteers for Lesvos" berichten und mit uns teilen, was aus ihrer Sicht konkret an den Grenzen der Festung Europa getan werden kann.
Mit: Sophia Schmitz, Anja Schneider und Simon Cames
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung erforderlich unter:
http://calendar.boell.de/de/event/umgrenztes-europa-unbegrenzte-ausbeutung-oekonomien-der-flucht-und-migration
Das Seminar richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre.
Ablaufplan
Samstag
10:00 Uhr
Vorstellungsrunde und Einführung ins Thema:
Wie hängen Migration, Flucht und Arbeit zusammen? Gruppen- und Textarbeit
13:00 Uhr -14:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Konkrete Beispiele aus Deutschland und Italien: Wie funktionieren illegalisierte Arbeitsmärkte, welche Logik steckt dahinter und welche Rolle spielt darin Geschlecht? Gruppenarbeit
16:00
Sexarbeit und Menschenhandel: Liegt diese "Schatten"ökonomie wirklich so im Dunkeln? Textarbeit
18:00 Uhr
Ende Seminartag
Sonntag
10:00 Uhr
Die Festung Europa - wie wird die Abschottung Europas organisiert? Die militärischen, juristischen, bürokratischen und ökonomischen Kontrollmechanismen. Gruppenarbeit
13:00 Uhr -14:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Was tun? Welche widerständigen Perspektiven des Handelns gibt es? Gruppenarbeit
15:00 Uhr
Gespräch: Aktivist*innen von "Volunteers for Lesvos" berichten von ihrer Arbeit auf der Insel Lesbos, die für viele Geflüchtete zur vorzeitigen Endstation ihrer Flucht geworden ist.
Realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Bild ©ken_nix
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