Im Film DER KUAFÖR AUS DER KEUPSTRASSE lernen wir Menschen kennen, denen - obwohl sie völlig unschuldig sind - die Mitverantwortung für einen Bombenanschlag zugeschrieben wird. Dabei sind sie die wahllosen Opfer der Mörderbande "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU), deren Tat sie nur mit viel Glück überlebt haben. Die Menschen in der Kölner Keupstraße (und viele andere, die tatsächlich starben) wurden nur deswegen angegriffen, weil sie migrantischer Herkunft sind. Sieben Jahre lang müssen sie die Anschuldigungen erdulden, bis sich die wahren Täter selbst entlarven.
Im Dokumentarfilm schildern die Betroffenen ihre Situation nach dem Mordanschlag und in den darauf folgenden Jahren. Trotz ihrer schweren körperlichen und seelischen Verletzungen werden sie von Polizei, Justiz und Medien Verdächtigungen ausgesetzt. Die späten Versuche, sich dafür zu entschuldigen wirken hilflos und inszeniert.
Eine zentrale Botschaft des Films ist es, jede/n in ihrem/seinem individuellen Handeln und Menschsein zu betrachten und weniger auf die Nationalität und Herkunft zu achten. Dies ist eine Möglichkeit, dem gegenwärtig wieder erstarkenden Rassismus, ob offen oder unterschwellig, zu begegnen.
Dokumentarfilm Deutschland 2015, Regie: Andreas Maus,
92 Min., deutsch / türkisch mit Untertiteln
Mit anschließender Diskussion.
Die Themenreihe "Das System NSU" wird vom Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung und der IL Berlin organisiert.
Realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Bild: Stillframe aus dem Film. Fallende Nägel. © Foto: Hajo Schomerus
Veranstaltung eingepflegt mit dem Importer FbEventsImporter object (11) von Julia Brenner | 6 Jahre, 12 Monate her |