Lob und Kritik
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Look The Weird - Eastern German Realities

In Marckmannstraße 25, 20539 Hamburg, Deutschland
Von 15. Juni 2017 19:00 bis 29. Juni 2017 18:00

Beschreibung

Das Alte Zollamt freut sich mit dem berliner Künstler Look The Weird die Galerie Einzelabfertigung zu eröffnen.

Look zeigt in der Ausstellung "Eastern German Realities" amtliche Zeichnungen, die sich mit seiner ganz persönlichen ostdeutschen Geschichte auseinandersetzen.

Ein Besuch Ihrerseits wird seitens des Alten Zollamt gerne gesehen.

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Artiststatement

Ich bin in 1981 in Mecklenburg geboren und in einer Kleinstadt in Ostdeutschland aufgewachsen. 9 Jahre DDR und 26 wiedervereinigte Jahre BRD habe ich im Osten Deutschlands gelebt. Ich habe lange gebraucht um für mich selbst zu verstehen was das in mir für Spuren hinterlassen hat. In meiner Familie gab es starke Spannungen in der Wendephase. Mein Großvater war glühendes Parteimitglied, er hatte neun Kinder. Jeder um mich herum wurde auf die eine oder andere Art von der Umbruchphase erfasst. Meine Mutter, die sich jahrzehntelang von Job zu Job hangelte nach dem sie ihren sicher geglaubten Job verlor, meine Bekannten, Verwandten, bei allen kamen Ängste, Beklemmungen, Verlust, Sehnsüchte und das Bedürfnis nach Selbstbestimmung offen zutage. Ein unfreies Volk fing an sich zu emanzipieren von dem Realsozialistischen Bruchbudenstaat, der sie jahrelang gängelte, Gehorsam einforderte und dessen Auswirkungen bis in die kleinsten Reflexe des Bewusstseins eingesickert sind.
In den frühen Neunzigern herrschte Wild- West- Stimmung. Die neue Freiheit trieb eigenartige Blüten. Niemand wusste so genau was dabei heraus kommen sollte. Meine Freunde und ich wurden wie bei Treibjagden von Nazis durch die verödete Kleinstadt gejagt, weil wir Graffiti und Rap gut fanden und es für den rechten Mob kein anderes Feindbild als uns gab. Zu DDR-Zeiten war es die größtmögliche Provokation ein Nazi zu sein. Später dann, in den Neunzigern, als sehr viele Leute zum Hass verführt wurden, waren wir die größtmögliche Provokation, mit unseren langen Haaren und unserer Andersartigkeit. Das war sicher nicht in jeder Stadt so stark ausgeprägt. Allerdings gab es massive Spannungen und Gewalt gegen Menschen die Anders waren.
Anders. Das habe ich mich ab und an gefragt. Was macht N. Anders, damals einer der gewalttätigsten Nazis unseres Kaffs, eigentlich? Anders. Bin ich anders? Unterscheide ich mich von den „Westdeutschen“ meiner Generation? Ist es mir wichtig anders zu sein und möchte ich mich damit abgrenzen oder schmücken? Der Arbeit ging sehr viel Recherche voraus.
Aus Neugier wollte ich herausfinden was wirklich passiert ist, um Ungenauigkeiten zu vermeiden, da die Geschichte von vielen Menschen oft verklärt wurde und wird. Dadurch ergab sich ein anderes Bild, als das was ich bis dahin gelernt habe. Ich habe nach einer durchschnittlichen Wendegeschichte gesucht, wollte aber möglichst nah an der Realität bleiben und sie mit meinen Erfahrungen abgleichen. Bildarchive, Foren, Fotobände, meine eigenen Erinnerungen und Erzählungen meiner Familie sind in diese Arbeit mit eingeflossen, sowie die Bildsprache und Propaganda der Medien der verschiedenen Systeme. Die Werke beruhen auf wahren Begebenheiten. Nur einen Bruchteil habe ich selbst erlebt, viele Bilder kennt man so oder so ähnlich aus den Medien. Ich habe sie aus der Zeitachse herausgerissen um neue Verknüpfungen zu schaffen. Durch das Einfrieren der Bewegung versuche ich die Realität eines bestimmten Momentes festzuhalten. Diese Momente erzählen von meiner Ostdeutschen Realität die ich erleben durfte, konnte und musste.

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Lars Wunderlich aka Look the Weird

*1981 in Neubrandenburg
1996 erste Graffitis
2001 Kunst-Studium an der Universität Greifswald
2005 Grafik Design Studium an der Hochschule für
Technik und Wirtschaft Berlin
2007 Gründung von Peachbeach
2012 Gründung von The Weird

lebt und arbeitet in Berlin

SOLO

2015 - there are rainbows in the night sky - REM ArtSpace, Vienna,
Austria

2014 - Meanwhile in Ultraland - Epicentro Art Gallery, Berlin

2013 - ...it was all green instead - Balsamo Gallery, Mexico City,
Mexico

GRUPPENAUSSTELLUNG

2017 what the weekend is gallery 2 - The art Union, Berlin -
group

2017 so X so Weird - Mindzai collective, Houston, USA - group

2016 5 years the weird - REM ArtSpace, Vienna, Austria

2016 what the weekend is gallery - The art Union, Berlin -
group

2015 Knotenpunkt15 - Affenfaust Gallery, Hamburg - group

2015 Momentum - Proof Gallery, London, UK - group

2015 Weird World NYC - ExitRoom Gallery, New York, USA -
group

2015 The haul - Affenfaust Gallery, Hamburg - group

2015 Conquer the concrete - Goethe Institut Chennai, Chennai,
Indien - group

2014 our friends on the peachbeach - Urban Spree Gallery,
Berlin - group

2014 Scope Art Fair Miami zur Art Basel Miami - ABV Gallery,
Miami, USA - group

2014 Knotenpunkt14 - Affenfaust Gallery, Hamburg - group

2014 the Weird goes Belgrade - Belgrade, Serbia - group

2013 The weird rehab - Art is a four letter word, Basel, Schweiz

2013 the Weird in Detroit - Innerstate Gallery, Detroit, USA -
group

2013 Ich bin ein Berliner - Quai de la Batterie, Arras, France -
group

2013 THE WEIRD EXHIBITION - Neurotitan, Berlin - group

2012 The HEIST, - Raw diamonds, Amsterdam Niederlande -
group

2012 Greatest Hits - Triangle, Kopenhagen, Dänemark - group

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Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch nach Anmeldung
Donnerstag 19:00 - 23:00 Uhr
Freitag nach Anmeldung
Eintritt frei!

Finissage:
29.6. 19:00 - 23:00 Uhr

Kommentare

Web-Links

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