Die Rolle von Frauen während der Widerstandbewegungen gegen die Besatzung der Deutschen im 2. Weltkrieg genießt oft wenig bis gar keine Achtung. In der Wahrnehmung der Populärkultur sind kämpfende Partisan*innen meist Männer, sowohl in der Darstellung im Dokumentar- als auch im Spielfilm.
Doch am Beispiel Italien lässt sich zeigen, dass auf eine Person im Untergrund – aufgrund der Gegebenheiten in der Mehrzahl tatsächlich Männer – 7-13 Personen mit legalem Status geschätzt werden, die für die Logistik, Organisation, Verpflegung und Kommunikation benötigt wurden. Davon waren die meisten Frauen. Viele davon haben sich ihre Leistungen nach dem Krieg nie anerkennen lassen, oft aus Angst, als „Flittchen“ gebrandmarkt zu werden.
Der Film „Geschenkt wurde uns nichts“ beschäftigt sich mit der oft unsichtbaren Rolle von Frauen im Widerstand und lässt seine drei Protagonistinnen ihre Version der Geschichte erzählen. Gleichzeitig hinterfragt er unsere Definition von Widerstand, indem er das Augenmerk auf einen erweiterten Begriff des Partisan*innenkampfes richtet.
Begleitend zum Screening des Films wird Heike Herzog (resistenza.de) im Vorfeld einführende Informationen geben und nach der Vorführung zum Thema referieren, Fragen beantworten und dann zur Diskussion überleiten. Eric Esser, der Regisseur des Films, wird zum Publikumsgespräch anwesend sein, das von der Historikerin Sophia Schmitz moderiert wird.
Ort:
Kino fsk
Segitzdamm 2 | 10969 Berlin (am Oranienplatz)
Teilnahme kostenfrei!
Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
INFORMATIONEN ZUM FILM
Inhaltsangabe: Annita Malavasi war 22 Jahre alt, als deutsche Truppen 1943 das bis dato verbündete Italien besetzten. Als Partisanin „Laila“ überbrachte sie Informationen, transportierte Waffen, bewegte sich mit und zwischen den kämpfenden Einheiten und nahm selbst an Gefechten teil. Über ein Jahr war sie in den Bergen des Apennin und kämpfte gegen die deutschen Besatzer, gleichzeitig musste sie sich gegenüber den Männern in den Bergdörfern behaupten. Gegen Kriegsende gehörte Laila zu den wenigen weiblichen Kommandierenden im italienischen Widerstand.
Der Film erzählt die Geschichte einer lebenslangen Emanzipation, die mit dem Befreiungskampf gegen den Faschismus begann. Laila und zwei ihrer Genossinnen, Gina „Sonia“ Moncigoli und Pierina „Iva“ Bonilauri, berichten von ihrer Zeit in der Resistenza und ihrer Bedeutung für sie und viele andere Frauen.
Dokumentarfilm, Deutschland / Italien 2014
Italienisch mit Untertiteln (de / en)
58 Min
TRAILERLINK: https://vimeo.com/73852770
Foto: MakeShiftMovies 2014. All rights reserved
Veranstaltung eingepflegt mit dem Importer FbEventsImporter object (11) von Julia Brenner | 6 Jahre, 11 Monate her |