Workshop-Reihe für Frauen (7 Abende im Juni+Juli)
„Wir werden nicht als Mädchen geboren - wir werden dazu gemacht“ titelte die Soziologin und Psychologin Ursula Scheu 1977 ihr Buch und entfachte die bis heute anhaltende Debatte über geschlechtsspezifische Sozialisation. Doch wie wird unser Dasein als Frau heute von der Mehrheitsgesellschaft, in unserem gewählten sozialen Umfeld und ganz individuell von uns als Frauen verstanden und akzeptiert?
An sieben Abenden gehen wir gemeinsam den tradierten und gegenwärtigen Frauenbildern und den von uns selbst gelebten Rollen (z.B. Schülerin, Studentin, Mutter, Partnerin, Aktivistin, Künstlerin, Migrantin, Tochter, Philosophin, Unternehmerin, Rentnerin, ...) auf den Grund. An jedem Abend steht ein Lebensbereich und die darin spezifischen Rollen(-erwartungen) der Frauen im Fokus: das Berufsleben, die Partnerschaft, die Familie, der Freundeskreis, das politische und gesellschaftliche Leben. Zu jedem Schwerpunktthema werden die Erfahrungen, die aktuellen Lebenssituationen und die Zukunftsperspektiven der Teilnehmerinnen im Kontext fortwährender und sich verändernder kultureller Normvorstellungen von und für Frauen untersucht. Die Gemeinsamkeiten und Differenzen in den Leben der Teilnehmerinnen bilden das Spektrum der vielfältigen Handlungsebenen ab, in denen Frauen heute wirken (können).
In der Workshop-Reihe wird es darum gehen, die eigenen Rollen und damit verbundenen Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen, zu hinterfragen, zu bewerten und dann vielleicht zu verändern oder neu zu priorisieren. Zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Frauenbild werden einzelne theoretische Konzepte aus der Frauen- und Genderforschung vorgestellt und diskutiert. Vor allem aber gibt es Raum für Selbsterfahrung und den Austausch über die eigene Geschichte, über Versuche der Abgrenzung, Irrwege und Ausgänge aus dem Rollenkorsett als Mädchen und Frau.
Der Workshop zielt darauf ab, die schon bestehenden frauenspezifischen Kompetenzen bewusster zu machen und die vorhandenen Potentiale in der Gruppe und in jeder einzelnen Frau aufzuspüren, sie wertzuschätzen, zu vermehren, um sie ganz gezielt für neue private, berufliche und/oder politische Ziele nutzbar zu machen. Durch den Einsatz vielfältiger Lern- und Übungsmethoden entsteht ein Raum, in dem mit Spaß, Freude und Ernsthaftigkeit die persönliche Weiterentwicklung jeder Einzelnen durch die Erfahrungen in der Frauengruppe unterstützt wird.
Da der Workshop aufeinander aufbaut, ist die Teilnahme an allen Terminen unbedingt erwünscht. Eine Anmeldung für einzelne Abende ist nicht möglich.
Termine: 4.6., 11.6., 18.6., 25.6., 2.7., 9.7., 16.7. (7x donnerstags) 18.30-21.30 Uhr.
Teilnehmerinnen: ca. 12 Frauen ab 18 Jahre
Seminarleitung: Antje Prinz (MA Soziale Arbeit, Psychodramatikerin, Prozessbegleiterin) ist Mitglied im „Arbeitskreis Frauenpolitische Bildung“ im Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung e.V..
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Sie ist ausschließlich für Frauen.
Eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich unter
guth@bildungswerk-boell.de
Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Veranstaltung eingepflegt mit dem Importer FbEventsImporter object (11) von Julia Brenner | 6 Jahre, 12 Monate her |