Lob und Kritik
Es war nicht möglich, auf die benötigten Javascript-Bibliotheken zuzugreifen. Sollte das Problem weiterhin bestehen, informiere uns bitte über Lob&Kritik.
 
 
 

Suchbeispiele

Veranstaltungen mit dem Schlagwort Jazz in Berlin
Veranstaltungen in Berlin im Januar 2014
Veranstaltungen innerhalb von 500 km um Berlin
Veranstaltungen am 31. Januar 2014
Veranstaltungen mit den Schlagworten Umwelt und Konferenz
Veranstaltungen mit dem Schlagwort Mathematik oder Philosophie
Veranstaltungen, zu denen die Nutzerin Amanda kommt
Veranstaltungen, bei denen du Amanda triffst
Nächstgelegene Veranstaltungen zu den Koordinaten 52,13 in den nächsten 2 Tage

Suchbeispiele

Veranstaltungen mit dem Schlagwort Jazz in Berlin
Veranstaltungen in Berlin im Januar 2014
Veranstaltungen innerhalb von 500 km um Berlin
Veranstaltungen am 31. Januar 2014
Veranstaltungen mit den Schlagworten Umwelt und Konferenz
Veranstaltungen mit dem Schlagwort Mathematik oder Philosophie
Veranstaltungen, zu denen die Nutzerin Amanda kommt
Veranstaltungen, bei denen du Amanda triffst
Nächstgelegene Veranstaltungen zu den Koordinaten 52,13 in den nächsten 2 Tage
Javaskript aktivieren für die Karte
15
MÄR.
SO

Ein Menschenfreund. Auf den Spuren von Wilfrid Israel in Berlin - Stadtspaziergang

Am 15. März 2015 14:00 - 17:00

Beschreibung

Der Spaziergang erinnert an Wilfrid Israel, den letzten Direktor des ehemals berühmten Berliner Kaufhauses „N.Israel“. Es stand vom 19. Jahrhundert an direkt gegenüber vom Berliner Rathaus, im heutigen Nikolaiviertel. Dieses Kaufhaus ist heute kaum noch bekannt. Das gilt auch für Wilfrid Israel, der die leitende Rolle im elterlichen Kaufhaus in den 1920er vor allem aus Verantwortungsgefühl übernahm.1899 in London geboren, wurde er schon in jungen Jahren Pazifist und trat für einen Sozialismus auf der Basis eines genossenschaftlichen Gemeinwesens ein. Menschen in Not zu helfen wurde für Wilfrid Israel schon früh zu einem Bedürfnis: so unterstützte er kurz nach dem Ersten Weltkrieg Menschen, die in Deutschland in Not geraten waren und beteiligte sich an einer Hilfskampagne für die Opfer der Hungerskatastrophen in Sowjetrußland.

Unter dem Namen „Bernhard Landauer“ tauchte Wilfrid Israel in dem Roman „Goodbye to Berlin“ von Christopher Isherwood als reicher Dandy auf – ein Zerrbild, wie der Schriftsteller später einräumte. Isherwood hatte die Verschwiegenheit aufgebracht, mit der Wilfrid Israel seine eigene Homosexualität ummäntelte. Aber der Millionärsohn konnte es sich in seiner konservativen Umgebung nicht leisten, seine Liebe zu jungen Männer offen zu bekennen.

Unter seiner Leitung wurde das Kaufhaus „N.Israel“ in der Nazizeit zu einem Symbol der Selbstbehauptung der deutschen Juden. Zwischen 1933 und 1939 war Wilfrid Israel einer der zentralen Personen des jüdischen Widerstands. „In Geheimmissionen zwischen London, Berlin und Lissabon knüpfte er die Fäden zur Rettung von 30.000 jüdischen Kindern“, schreibt seine Biographin Naomi Shepherd. 1939 ging er in seine Geburtsstadt London ins Exil und beriet dort die britische Regierung in Fragen der Deutschlandpolitik. Er bemühte sich dort, ein offenes Ohr für die Tatsache des Massenmordes an den europäischen Juden zu finden. Auch mit den Entwicklungen im Nahen Osten beschäftigte er sich und arbeitete dabei unter anderem mit Albert Hourani zusammen, dessen Eltern aus dem Süd-Libanon stammten und der später ein berühmter Historiker der arabischen Welt wurde.

Im Jahr 1943 starb Wilfrid Israel bei einem Flugzeugabsturz über dem Golf von Biscaya: deutsche Jagdbomber schossen die Maschine ab, in der auch er saß.

Wilfrid Israel war ein Humanist und Kunstliebhaber. Seine wertvolle fernöstliche Sammlung befindet sich im Kibbutz Hazorea in Israel. Er sammelte nicht zuletzt deshalb Skulpturen aus China, Kambodscha, Iran, Ägypten und Indien, um der Wechselwirkung der Kulturen, der gegenseitigen Beeinflussung von Ost und West auf die Spur zu kommen.

Wilfrid Israel arbeitete für eine jüdische Renaissance in Palästina, setzte sich aber zugleich wie der Religionsphilosoph Martin Buber für einen gleichberechtigten Dialog mit den Arabern Palästinas ein.
Sein Leben lang kämpfte Wilfrid Israel gegen einen „gefährlichen Pessimismus“, der zum Nichtstun verurteilt, wo Handeln notwendig ist. Auch dies zeigt, dass Wilfrid Israel uns, den Nachgeborenen, noch viel zu sagen hat – jener Mensch, an den Albert Einstein in einem Brief schrieb, er habe das Gefühl, „dass er für diese Welt zu gut“ sei.

Mit: Martin Forberg (MA Neuere Geschichte; Dozent und freier Journalist)

Zeit:
Sonntag, 15. März 2015, 14:00 bis 17:00 Uhr

Eine VERBINDLICHE ANMELDUNG PER E-MAIL IST ERFORDERLICH. Es gibt eine Teilnahmebegrenzung.

ANMELDUNG: guth@bildungswerk-boell.de

Der Treffpunkt wird nach der Anmeldung mitgeteilt.

Diese Veranstaltung wird mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin gefördert.

Kommentare

Web-Links

"{\u0022event_color_index\u0022: 0, \u0022event_map_marker\u0022: \u0022ext/markers/0\u002D1388399553.png\u0022, \u0022event_map_marker_size\u0022: {\u0022width\u0022: 30, \u0022height\u0022: 46}, \u0022event_exact\u0022: true, \u0022event_has_coordinates\u0022: true, \u0022event_latitude\u0022: 52.5006, \u0022event_longitude\u0022: 13.3989, \u0022exportToEnabled\u0022: true}"