Das Anwachsen von nationalistischen Bewegungen in ganz Europa enthält die reale Gefahr einer Faschisierung europäischer Staaten, lediglich sichtbarstes Zeichen in Griechenland ist der Aufstieg der NeofaschistInnen des „Golden Dawn“ zur drittstärksten Partei. Seit Jahren werden Flüchtlinge auch in Griechenland Opfer rechter Gewalt, oft sympathisieren die Schläger mit der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte.
Für die Rechtsanwältin Yiota Massouridou (Athen) stehen aber deren Taten in einem tieferen Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Krise in Griechenland und den bisherigen staatlichen Verantwortungsträgern in Polizei, Justiz und Regierung. An konkreten spektakulären Beispielen aus ihrer anwaltlichen Praxis wird sie beschreiben, wie das jahrelange Zusammenspiel von staatlich geduldeter, oft geförderter radikaler Ausbeutung, medialer Diskriminierung und Gewalt die Konstruktion einer Unterklasse ermöglichte - was das Überleben des für die Krise verantwortlichen staatlichen Establishments garantierte.
Am 25. Januar waren Parlamentswahlen in Griechenland. Der Erfolg des Politikwechsels unter Syriza hängt für Yiota Massouridou maßgeblich auch an der Aufklärung des "tiefen Staates" und des Ausscheidens seiner Verantwortungsträger in Verwaltung, Polizei und Justiz ab.
Moderation: Raik Stolzenberg
Vortrag und Gespräch werden vom Griechischen ins Deutsche übersetzt.
ANMELDUNG erforderlich unter
cames@bildungswerk-boell.de
Diese Veranstaltung des Bildungswerkes soll auch das Interesse für den Bildungsurlaub in Griechenland im Mai 2015 wecken. Yiota Massouridou und ihre Athener "Group of Lawyers" werden wir dabei wiedertreffen.
Veranstaltungsort
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Großer Seminarraum EG
Sebastianstr. 21
10179 Berlin
Wir weisen darauf hin, dass das Haus noch eingerüstet und der Zugang provisorisch ist.
Die Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Veranstaltung eingepflegt mit dem Importer FbEventsImporter object (11) von Julia Brenner | 6 Jahre, 11 Monate her |