Der israelisch-palästinensische Konflikt ist einer der am längsten schwelenden internationalen Konflikte. Als solcher ist er immer wieder in den Schlagzeilen der Massenmedien, unter anderem mit Pressefotografien aus der Region. Diese Fotografien sind wichtig damit sich die Medienkonsument_innen, die die Region nur selten aus eigener Anschauung kennen, ein Bild des Konflikts machen können. Der israelisch-palästinensische Konflikt macht dabei vor allem durch eine oft stereotypisierte Bildberichterstattung von sich reden. Oft sind Medienkonsument_innen unsicher, wie sie die Bilder aus der Region einordnen sollen. Meist ist nicht bekannt wer und unter welchen Bedingungen diese Bilder produziert und wie diese publiziert werden. Dieses Wissen ist jedoch wichtig, um die Bilder einordnen und kontextualisieren zu können.
Das Seminar „Fotografie im Konflikt“ nähert sich diesem Thema systematisch an und schlüsselt die Produktions- und Publikationsbedingungen des Fotojournalismus in der Region auf.
Seminarzeiten:
Fr. 18 bis 20 Uhr
Sa. 10 bis 18.30 Uhr
So. 10 bis 13.30 Uhr
Am Freitag steht nach einem Kennenlernen die Entwicklung einer gemeinsamen Definition für Fotojournalismus auf dem Programm. Am Samstagmorgen geht es um die Entwicklung einer kritischen Perspektive auf die Fotografie als kulturelles und politisches Produkt, gefolgt von einer zeit- und bildhistorischen Annäherung an den israelisch-palästinensischen Konflikt. Am Nachmittag werden, ausgehend von einem Dokumentarfilm, die Produktionsbedingungen des Fotojournalismus in der Region unter die Lupe genommen und ein Fragenkatalog entwickelt. Diese werden im Anschluss im Gespräch mit einem in der Region tätigen Fotografen diskutiert. Am Sonntagmorgen werden systematisch Pressefotografien aus Zeitungen und Zeitschriften analysiert um einen Überblick über die publizistische Praxis zum Konflikt zu bekommen. Den Abschluss des Seminars bildet ein Rollenspiel in Form einer Podiumsdiskussion in dem die im Seminar verhandelten Inhalte diskutiert werden.
Das Seminar richtet sich an Menschen, die sich für die Fotografie als journalistisches Medium interessieren und die den Nahostkonflikt und seine mediale Darstellung analysieren und verstehen möchten. Die Teilnehmer_innen lernen dabei die relevanten Akteure des Bildermarktes und die Vielfalt fotojournalistischer Ansätze kennen. Sie verfügen am Ende über die Fähigkeit zur kritischen Lektüre von Bildern. Ziel ist die Vermittlung eines kritischen und reflektierten Umgangs mit Bildmaterial aus Krisenregionen. Das Seminar ist partizipativ angelegt und folgt einem Methodenmix der die Einbeziehung der Teilnehmer_innen in alle Prozesse zum Ziel hat.
Seminarleitung:
Felix Koltermann ist Diplom-Fotodesigner (FH) und Friedens- und Konfliktforscher. Seit 2010 promoviert er an der Universität Erfurt über die fotojournalistische Produktion in Israel/Palästina. Im Rahmen verschiedener Aufenthalte in Israel/Palästina hat er sowohl eigene fotografische Projekte umgesetzt als auch das Feld der fotojournalistischen Produktion erforscht. Darüber hinaus ist Felix Koltermann freiberuflich tätig als Dozent und Referent der Erwachsenenbildung in den Bereichen Medien- und Bildkompetenz, zivile Konfliktbearbeitung und konfliktsensitiver Journalismus.
Referent:
Kai Wiedenhöfer ist ein deutscher Fotoournalist, er studierte an der Folkwang-Hochschule Essen-Ruhr "Editorial Design und Dokumentarfotografie" sowie in Damaskus, der Hauptstadt Syriens, Arabisch.
Da die Teilnehmer-innenzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung dringend erforderlich.
Anmeldung unter:Tanya Lazova, lazova@bildungswerk-boell.de
Wir versuchen die Veranstaltung möglichst barrierefrei zu ermöglichen. Wenn Sie bestimmte Wünsche haben, melden Sie sich bitte per Mail, siehe oben oder telefonisch unter Tel.: 030/ 611 289 66
Die Veranstaltung wird mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.
Veranstaltung eingepflegt mit dem Importer FbEventsImporter object (11) von Julia Brenner | 6 Jahre, 12 Monate her |