Einen Einblick in Skizzen-Tagebücher verschiedener Formate präsentiert die Künstlerin Ilse Greve in ihrer Ausstellung im FRIEDA-Frauenzentrum. Ihre Vielfalt an Motiven, Illustrationen, Blatt- und Farbkombinationen sind die Ergebnisse jahrzehntelanger Zeichenpraxis. Viele ihrer Exponate sprechen für die Begeisterung der Künstlerin für dieses Metier. Das Skizzieren und Zeichnen gehört zu ihrem Leben. Ohne Zeichenstift und Papier ist sie selten anzutreffen. Diese Leidenschaft lebt sie seit ihrem 35. Lebensjahr aus, dabei hält sie spannende Eindrücke auf Reisen ebenso fest, wie Beobachtungen im Alltag: Zuhause, im Café, in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Freunden. Neben visuellen Eindrücken wird sie auch von Geräuschen, Gerüchen, Stimmungen und Atmosphäre z.B. in einem Kaffeehaus inspiriert. Die Ästhetik des Kulinarischen regt Ilse Greve immer wieder neu zu Skizzen an, vom frisch gedeckten Tisch bis zum Essensrest auf dem Teller. Auch ergänzt sie ihre Zeichnungen und Skizzen durch ganz persönliche Texte, die den Augenblick auf stimmungsvolle Weise einfangen. Und immer wieder faszinieren sie Menschen.
Schnelles Erfassen einer Haltung/Bewegung eines Menschen oder eines Gegenstandes ist ihre Stärke. Umrißhaft mit wenigen, markanten Linien wird das Gesehene blitzschnell aufs Papier geworfen. Äußere Umgebung und Atmosphäre spielen meist eine Rolle. Vordergründig bleibt die Skizze im Urzustand - "eine Momentaufnahme" - , die nicht als Entwurf für andere Bilder benutzt wird, sondern als eigenständiges Werk an sich gilt.
Durch oft verschachtelte Blattaufteilung in einzelne Segmente, auch durch Hervorhebung wie Schraffur, Hintergrund, Farbigkeit, entsteht eine eigenwillige, eigene Bildsprache, die typisch für die Künstlerin ist.
Durch den schnellen Strich entsteht eine wie zufällig hingeworfene Studie, voller Lebendigkeit, die oft zusätzlich durch Kolorierung an Ausdruck gewinnt, auch reine Schwarz-Weiß-Skizzen haben ihren Reiz und ihre Berechtigung in Ilse Greves Skizzen-Tagebüchern.
In der Regel gibt Ilse Greve Mischtechniken den Vorrang vor der rein graphischen Zeichnung.
Schwarzer Tintenroller und Bleistift werden flüchtig mit Aquarellfarben und -stiften koloriert, seltener mit Pastell- und anderen Kreiden. Wenn sie keine Farbstifte dabei hat, malt sie mit dem, was sie auf dem Tisch vorfindet: Espresso in der Tasse, Lippenstift oder gar Rote-Bete-Saft.
Leider können nur einige Auszüge der zahlreichen Skizzen-Tagebücher präsentiert werden, da der größte Teil in gebundener Buchform existiert.
Die Ausstellung ist vom 13.06. bis 12.09.2014 zu sehen.
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