2008 war Keynes in aller Munde. Auf der Suche nach Mitteln gegen die Finanzkrise und ihre Folgen bedienten sich Politiker_innen von Linkspartei bis zur CSU und von Frankreich bis in die USA keynesianischer Argumente und Rezepte.
Aber wer war Keynes? Was sind seine Rezepte gegen kapitalistische Finanz- und Wirtschaftskrisen? Wie kommt es, dass seine Theorie von den 1940ern bis in die 1970er Jahre weltweit den ökonomischen Mainstream bestimmt hat, dann aber in der akademischen und politischen Diskussion immer weiter an Boden verlor? Und warum hatte und hat er besonders viele Anhängerinnen und Anhänger unter Gewerkschaften und linken Parteien?
Um diese Fragen soll es bei dem Tagesseminar des AK Jugendbildung im Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung am 26. April gehen. Das Seminar bietet einen Einstieg in die Theorie, Praxis und Geschichte des Keynesianismus. Zum Abschluss wird ein Blick auf die Rolle keynesianischer Theorie und Politik in der Globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008 geworfen.
Die Veranstaltung ist kein Lektüreseminar. Wir beschäftigen uns stattdessen mit dem Thema über Inputs, Ausstellungen, Filmausschnitte, Gruppendiskussionen etc.
Das Seminar wendet sich an junge Erwachsene und Studierende und mit Interesse an einer kritischen Einführung zum Thema (Altersgrenze 27). Vorwissen ist nicht nötig.
DIE SEMINARREIHE
Ökonomische Theorien prägen die großen Diskussionen unserer Gesellschaft. Ob es um den Mindestlohn geht, um Gentrifizierung in deutschen Städten oder um den Umgang mit der Verschuldung Griechenlands: Jede Positionierung ist verbunden mit – mehr oder weniger offengelegten – Annahmen über das Funktionieren der Wirtschaft. In den politischen Debatten bleiben die Theorien, die diese Annahmen begründen jedoch meist ungenannt – und damit auch undiskutiert.
Unsere Veranstaltungsreihe bietet Einstiege in die drei großen Theorie-Strömungen, die die Wirtschaftstheorie und –politik der letzten 100 Jahre in Europa und weltweit geprägt haben: Liberalismus/Neoliberalismus, Keynesianismus und Marxismus. In drei eintägigen Seminaren (die auch unabhängig voneinander besucht werden können) werden dabei jeweils Ideen und politische Wirkung der Theorien vorgestellt.
Ausgehend vom Wissen und/oder den Fragen der Teilnehmer_innen werden dazu jeweils die Grundideen der Theorien vorgestellt. Damit verbunden wird die Frage gestellt, welchen Einfluss die Theorien auf Politik, Gesellschaft und Wirtschaft genommen haben – und welche Akteure (Parteien, Gewerkschaften, soziale Bewegungen etc.) die Theorien in der politischen Praxis vertreten.
Ein besonderer Fokus wird jeweils die globale Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2007 gerichtet: Wie erklärt die jeweilige Theorie die Krise? Wie hat sie sich in der Krise weiterentwickelt? Welche Rolle spielt die Theorien (und die politischen AkteurInnen, die sie vertreten) in der Krise und in der Gestaltung der Reaktion auf die Krise durch Gewerkschaften, Unternehmen, sozialen Bewegungen und Regierungen?
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine ANMELDUNG IST UNBEDINGT ERFORDERLICH (Bitte Name, Anschrift und Alter angeben).
Infos und Anmeldung im Bildungswerk: Simon Cames, cames@bildungswerk-boell.de
Diese Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Veranstaltung eingepflegt mit dem Importer FbEventsImporter object (11) von Julia Brenner | 6 Jahre, 12 Monate her |