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Revolution – und dann?

Am 23. Mai 2012 19:00

Beschreibung

Der Blogger Maikel Nabil und sein Bruder Mark berichten über ihre Erfahrungen im Ägypten der Nach-Mubarak Ära

Am 23. Mai 2012 sind der Blogger und Aktivist Maikel Nabil Sanad und sein Bruder Mark Sanad zu Besuch in Berlin und berichten über ihre Erfahrungen im Ägypten der Nach-Mubarak-Ära. Der Tag fällt zugleich auf den Termin der geplanten Präsidentschaftswahlen, die als entscheidende Weichenstellung für die Zukunft des nordafrikanischen Landes angesehen werden.

Nachdem durch weitgehend gewaltfreie Massenproteste im Februar 2011 der ägyptische Präsident Husni Mubarak entmachtet wurde, übernahm der Oberste Militärrat die Regierungsgeschäfte. Trotz der Ende 2011 durchgeführten Parlamentswahlen hält das Militär weiter die Macht in den Händen und ging nicht auf die Forderung ein, diese einem zivilen Gremium zu übergeben.

Die Zweifel, ob es wirklich einen demokratischen Wandel geben wird, sind groß. Wichtige politische Ämter sind durch Angehörige der alten Regierung besetzt. Das Militär geht weiterhin gewaltsam gegen DemonstrantInnen vor. Tausende wurden verhaftet. Alarmierend sind nach wie vor die Anwendung von Militärgerichtsverfahren gegen Zivilisten und eklatante Beschneidungen der Meinungsfreiheit.

Es ist noch völlig offen, wie das neue Ägypten aussehen wird. Um eine Einschätzung darüber zu erhalten, haben wir die beiden Brüder Maikel und Mark Sanad nach Berlin eingeladen. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe werden sie mit Berichten über ihre Aktivitäten in der Demokratiebewegung und ihre Arbeit für die Einhaltung der Menschenrechte ein differenziertes Bild über die Lage in Ägypten liefern.

Maikel Nabil Sanad kritisierte als Kriegsdienstverweigerer Anfang 2011 die Rolle des ägyptischen Militärs während und nach der Revolution und berichtete auf seinem Blog ausführlich über vom Militär verübte Menschenrechtsverletzungen. Er wurde daraufhin von einem Militärgericht zu zwei Jahren Haft verurteilt. Nach einer großen internationalen Kampagne, unterstützt von Amnesty International und Reporter ohne Grenzen, wurde er Anfang 2012 vorzeitig freigelassen.

Maikels Bruder Mark Sanad war in einer Solidari­tätsgruppe für Maikel in Kairo aktiv, die beharrlich für die Freilassung eintrat. Er hat wesentlich dazu beigetragen, die Verhaftung und Verurteilung von Maikel öffentlich zu machen und internationale Unterstützung für ihn zu organisieren.

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