1976 wurde Wolf Biermann von der IG Metall zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik eingeladen. Das erste Konzert am 13. November in Köln diente dem SED-Politbüro als Vorwand, um dem kritischen Dichter und Sänger „das Recht auf weiteren Aufenthalt in der Deutschen Demokratischen Republik“ zu entziehen. Es folgte ein Sturm der Entrüstung in Ost und West. Prominente Künstler und zahlreiche DDR-Bürger im ganzen Land protestierten gegen die Entscheidung der Parteiführung. SED und Staatssicherheit registrierten genau, wer Wolf Biermann unterstützte. Repressionen bis hin zur Haft waren die Folge, zahlreiche Menschen waren gezwungen, die DDR für immer zu verlassen.
Die Ausbürgerung wurde so zu einem „Lackmustest“ für die DDR: Wer solidarisierte sich mit Wolf Biermann? Wie veränderte sich die Haltung vieler Künstler und Intellektueller zum sozialistischen Land? Wie veränderte sich das gesellschaftliche Klima im SED-Staat? Welche langfristigen Folgen hatte die Ausbürgerung?
Anlässlich des 35. Jubiläums des Konzerts von Wolf Biermanns in Köln sowie der Ausbürgerung soll in Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die Ereignisse selbst vor allem aber an die Proteste in der DDR wie im Ausland erinnert werden.
Die Robert-Havemann-Gesellschaft, die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Heinrich-Böll-Stiftung und der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein.
Veranstaltung eingepflegt mit dem Importer FbEventsImporter object (13) von Julia Brenner | 6 Jahre, 12 Monate her |